Nach mündlicher Überlieferung spielten am 22. September 1847 anläßlich der Pastoralvisitation des Fürstbischofs Johann Nepomuk von Tschiderer erstmals 7 Musikanten in Montan auf. Iniziator war der damalige Organist und Dorfschullehrer Joseph Siller, der mit Hilfe einer Zugposaune, zwei Hörnern, einer Trompete und drei Klarinetten den ersten Klangkörper in Montan auf die Beine stellte.
Schon um die Jahrhundertwende kam die Musikapelle Montan weit herum. So nahm man zum Beispiel im Jahr 1885 am Fest zum deutsch-österreichischen Bundesschiesen in Innsbruck teil und war dort auch im Jahr 1909 anläßlich der Hundertjahrfeier des Tiroler Freiheitskampfes von 1809 anwesend. Unter der Leitung des damaligen Kapellmeisters Max Riedl erlebte die Dorfmusik Dank guter Ausbildungsarbeit und neuer Instrumente einen enormen Aufschwung, sodaß die Kapelle auf eine Mitgliederzahl von 32 Mann anwuchs
Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges (1914) kam jedoch eine ungewollte Unterbrechung des Musizierens im Dorfe. Trotz großer Schwierigkeiten durch das kriegsbedingte Ableben verschiedener Musikanten, konnte die Kapelle im Jahre 1919 unter der Leitung des Lehrers Alois Rabanser ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Im Jahre 1925 wurde Benjamin Amplatz zum ersten Obmann gewählt. Doch schon ein Jahr später wurde die Kapelle aufgrund mangelnder Beiträge von Seiten der Gemeindeverwaltung wieder aufgelöst. Nach ihrer Wiedergründung im Jahre 1930 unter der Leitung von Karl Macek wurde die Kapelle im Jahr 1935 aufgrund der politischen Ereignisse, die dann später zum 2. Weltkrieg führten, aufgelöst. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges gab es keine Dorfmusik mehr.
Im Herbst 1948 wurde die Kapelle auf Wunsch der Dorfbevölkerung wieder zusammengesetzt. Unter der musikalischen Leitung von Alois Weber und mit dem Zutun von Obmann Karl Wegscheider Sen. gelang es trotz der schwierigen Nachkriegszeit einen Klangkörper aufzubauen. 1950 übernahm dann wieder Karl Macek den Dirigentenstab und führte die Kapelle durch eine sehr erfolgreiche Zeit. 1954 bekam die Kapelle die neue „Unterlandler Tracht“ und 1956 wurde die noch heute mitgeführte Vereinsfahne eingeweiht. Mit dem Abgang von Kapellmeister Macek schlitterte die Kapelle aber wieder in eine Kriese welche schließlich im Jahre 1963 in der erneuten Auflösung der Kapelle endete.
Vor allem Pfarrer Johann Fischer und dem damaligen Obmann Eduard Foppa ist es zu verdanken, daß die Kapelle im Jahre 1967 ihre Tätigkeit wieder aufnimmt. Die damals 27 Mann konnten bald wieder an die Leistungen der 50-er Jahre anschließen und Karl Macek konnte wieder als Kapellmeister verpflichtet werden, was der Kapelle zu großem Erfolg verhalf.
Unter der Führung von Hans Clementi – Obmann von 1973 bis 1987, heute Ehrenobmann der Musikkapelle Montan – und unter der musikalischen Leitung von Josef Kalser aus Aldein – Kapellmeister von 1977 bis 1992 und von 1996 bis 1997, heute Ehrenkapellmeister – verzeichnete die Musikkapelle einen starken Mitgliederzuwachs, welcher zu Beginn der 90-er Jahre mit fast 50 Musikanten seinen Höhepunkt erreichte. Im Jahre 1986 konnte die Kapelle auch das neue Probelokal im Gemeindezentrum von Montan beziehen.
Bis 1992 bestand die Kapelle ausschließlich aus männlichen Musikern. Dies änderte sich unter Ivo Radakovich – Kapellmeister von 1993 bis 1995 -, als im Jahr 1993 Barbara Thaler im Alter von 13 Jahren als erste Musikantin (Klarinette) in die Kapelle eintritt. Ihrem Beispiel folgten in den darauffolgenden Jahren zahlreiche Mädchen, sodaß die Kapelle zeitweilig fast zu einem Fünftel aus Musikantinnen bestand.
Heute hat die Musikkapelle Montan ca. 45 aktive Musikanten und steht unter der Leitung von Kapellmeister Helmuth Valersi und Obmann Andreas Amort.